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Entdecken Sie hautnah das Lebensgefühl der 3.000 Menschen in der barocken Schulstadt. Entlang des Lindenhofes reihen sich die Schul- und Internatsgebäude für Jungen und Mädchen mit dem längsten Fachwerkwohnhaus Europas (Langes Haus) und den Räumen für das erste Lehrerseminar Deutschlands, mit dem ältesten erhaltenen freistehenden Bibliotheksgebäude Deutschlands oder dem Gebäude der ersten Bibelanstalt der Welt, der Cansteinschen Bibelanstalt. Die einzigartige Architektur machte es möglich, vorhanden Räume unkompliziert an den jeweiligen Nutzungsbedarf anzupassen. 

Haus 1, Rückseite

Wie Sie an den Bauten links und rechts ausgehend von der Rückseite des Historischen Waisenhauses sehen, blieb es nicht bei dem Waisenhaus. Die Gebäude entstanden nach und nach, teils aus Stein, teils aus Fachwerk errichtet, weil der vorhandene Raum für die wachsende Zahl der Zöglinge schon bald nicht mehr ausreichte.

Aus alten Handschriften und Büchern weiß man ziemlich genau, wie die Kinder früher in Franckes Anstalten gelebt haben. Francke sah das Leben als ein Geschenk Gottes an, deshalb galt es, die eigene Lebenszeit wie etwas sehr Kostbares zu behandeln, das nicht vergeudet werden durfte. Jede Minute sollte sinnvoll verbracht werden! Deswegen musste jedes Kind nach einem strengen Tagesplan leben, damit es lernte, seine Zeit gut einzuteilen.

Erfahren Sie mehr über den Alltag in der Schulstadt.

Haus 27, EG

Das Gebäude, das rechterhand an das Waisenhaus anschließt, wurde von Francke 1711 als »Bet- und Speisesaalgebäude« errichtet. Im Erdgeschoss befindet sich der große Speisesaal. Er reicht in der Höhe bis über die zweite Fensterreihe. Im Stockwerk über dem Speisesaal liegt der Bet- und Singesaal.

Haus 27, OG

Während es im Speisesaal Nahrung für den Leib gab, gab es im Stockwerk darüber Nahrung für die Seele. Dort befindet sich der alte »Bet- und Singesaal«, der noch erhabener ist als der Speisesaal. Man kann ihn direkt vom Waisenhaus aus betreten, hier fand die geistliche Erbauung statt.

Haus 25 und 26

Das Englische Haus und das Alte Mägdeleinhaus ließ Francke neben dem Speisesaalgebäude errichten, weil er wieder einmal in Raumnot war. Nicht nur die Zahl der Waisenkinder wuchs enorm, auch die Zahl der Schulkinder stieg schnell an: im Jahr 1706 waren es fast eintausend Schüler, nur acht Jahre später bereits beinahe zweitausend.

Haus 24

In den nächstfolgenden Gebäuden befand sich zu Franckes Zeiten die »Cansteinsche Bibelanstalt«. Der wohlhabende Baron Carl Hildebrand von Canstein (1667–1719)  war ein begeisterter Anhänger des Pietismus, und ein sehr enger Freund Franckes, dem er des Öfteren mit Spenden unter die Arme griff. Canstein hatte sich zum Ziel gesetzt, dass jedermann eine eigene Bibel besitzen sollte, denn das Lesen in der Bibel galt den Pietisten als wichtige Grundlage eines gottgefälligen Lebens. Dieser Plan stieß bei Francke auf offene Ohren.

Haus 22

Hier befindet sch seit 1728 die Historische Bibliothek. Wählen Sie für Ihren Rundgang unten das Kapitel zu der einzigartigen Büchersammlung aus.

Haus 8-13

Gegenüber der Bibliothek thront der Gigant des Lindenhofs – so könnte man das Fachwerkhaus auch nennen. Über 110 Meter ist es lang und bis zu sechs Stockwerke hoch. Als Francke das Haus zwischen 1713 und 1716 erbauen ließ, bestaunten es die Zeitgenossen genauso wie wir heute einen Wolkenkratzer. Es handelt sich um das größte Fachwerk-Wohngebäude der Welt.

Haus 21

Neben dem Bibliotheksgebäude befindet sich ein weiteres schönes Haus aus dem 18. Jahrhundert, das Ökonomiegebäude. Ursprünglich wurde es als zusätzliches Speisesaalgebäude errichtet. Später war hier lange Zeit die Hauptkasse der Stiftungen untergebracht.

Francke-Denkmal

August Hermann Francke, der ganz auf Gott vertrauende Pfarrer und leidenschaftliche Pädagoge! So wollte die Stadt Halle ihren berühmten Bürger in einem Denkmal verewigen. Der Berliner Bildhauer Christian Daniel Rauch schuf dieses Bronzedenkmal 1827, zum 100. Todesjahr Franckes.

Wer war August Hermann Francke? Erfahren Sie mehr über den Stiftungsgründer.

Wie war das Schulsystem in den Glauchaschen Anstalten, wie die Franckeschen Stiftungen im 18. Jahrhundert hießen, aufgebaut? Erfahren Sie hier mehr.

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